Vor Beginn der Mitgliederversammlung des DFL e.V. vom 22. März 2018 überreichten Vertreter (u.a. aus Hannover) der Initiative 50plus1bleibt.de eine Unterzeichnerliste mit der klaren Positionierung von bundesweit 3.097 Fanclubs und Fanorganisationen zum Erhalt von 50+1 in der aktuellen Form. Das etwa 30 Meter lange Schriftstück wurde Liga-Präsident Reinhard Rauball am Saaleingang im Beisein von Pressevertretern übergeben. Die Geschäftsführer der Lizenzclubs erhielten jeweils ein eigenes Exemplar in Form einer Pressemappe.
Pro Verein 1896 begrüßt die Entscheidung der DFL-Mitgliederversammlung
Auf der Hauptversammlung der DFL wurde ein von Andreas Rettig (FC St. Pauli) eingebrachter Antrag von der Mehrheit der 36 Proficlubs angenommen. Dieser Antrag sieht vor, keine neue Grundsatzdebatte über die Regel zu beginnen, sondern an der heutigen Regel festzuhalten und diese rechtssicherer zu gestalten, sofern es hier Bedarf gibt. Damit konnte eine Abschaffung oder Aufweichung der Regel, an der einzelne Clubs, Funktionäre und Medien in den letzten Wochen sowohl über die Medien als auch im Geheimen gearbeitet hatten, verhindert werden. Pro Verein 1896 möchte sich daher an dieser Stelle bei allen 18 Clubs bzw. deren Vertretern bedanken, die sich eindeutig für den Erhalt der 50+1-Regel in der bestehenden Form eingesetzt haben. Stellvertretend geht besonderer Dank an Hans Joachim Watzke (Borussia Dortmund), Andreas Rettig (Fc. St. Pauli) und Stephan Schippers (Borussia Mönchengladbach).
50+1 bleibt auch in Hannover
Auch für die Situation in Hannover kann die Entscheidung als Etappensieg verbucht werden. Die nach der “Ruhendstellung” von Martin Kinds Antrag auf eine Ausnahmegenehmigung von der 50+1-Regel durch das DFL-Präsidium angestoßene Grundsatzdebatte über die 50+1-Regel wurde durch die DFL-Mitglieder im Keim erstickt. Diverse Medien sprechen von einer “schallenden Ohrfeige” für Martin Kind.
Trotzdem ist damit in Hannover noch nichts endgültig gewonnen. Der Beschluss des Vorstands und die Zustimmung des Aufsichtsrats über den Verkauf der Stimmenmehrheit an der Hannover 96 Management GmbH für 12.750 Euro an Martin Kind (wirksam nach Zustimmung der DFL) sind immer noch in der Welt und der Ausnahmeantrag ist aufgrund der Ruhestellung von der DFL nicht offiziell abgelehnt. Laut ebenfalls in dieser Woche über die Medien bekannt gewordenen Informationen lag die Ablehnung der DFL zu Martin Kinds Antrag auf Ausnahme von der 50+1-Regel am 5. Februar 2018 aber schon in der Schublade. Die aufgeführten Begründungen im 78-seitigen DFL-Schreiben überraschen dabei wenig: keine kontinuierliche Förderung über 20 Jahre und keine Förderung im erheblichen Maße durch Martin Kind – wobei die wenigen anrechenbaren Förderungen noch nicht einmal echte Förderungen im Sinne von Zuwendungen gewesen sind, sondern lediglich Verzichte. Trotzdem behaupten Martin Kind und Hannover 96 weiterhin, die Kriterien der DFL für einen Ausnahmantrag “selbstverständlich” zu erfüllen. Wenn dem so wäre, müsste Martin Kind seinen Antrag ja jetzt eigentlich nur wieder aktivieren und die Zustimmung der DFL einholen.
Wir möchten an dieser Stelle nochmal auf die Wichtigkeit der kommenden Mitgliederversammlungen hinweisen und erneut dafür werben, schnellstmöglich passives Vollmitglied im Hannoverschen Sportverein von 1896 e.V. zu werden und als Fördermitglied sofort auf die passive Vollmitgliedschaft “aufzuwerten”!