Liebe Abteilungsleiter,
liebe Aktive,
liebe Mitglieder,
vor allem, aber nicht nur, den Fußballfreunden unter uns ist es wichtig, dass der Hannoversche Sportverein von 1896 e.V. die Gesellschaftsanteile an der Hannover 96 Management GmbH behält und 50+1 einhält. Für viele war das auch ein Grund, weshalb sie Mitglieder unseres Vereins geworden sind. Andere Anteile an der Profigesellschaft waren zunächst vorhanden, wurden dann weniger und plötzlich waren sie ganz verkauft. Das war ein herber Schlag für viele. Wir hätten gern darüber geredet und abgestimmt. Viele – auch wir – wären gern gefragt worden, was mit „unserem“ Fußball geschehen soll. Eine Entscheidung dazu auf einer Mitgliederversammlung wurde leider ignoriert.
Um eines gleich klar zu stellen: Wir wissen, dass der Profifußball professionell gemanagt werden muss. Keiner von uns ist so anmaßend zu glauben, wir hätten das Wissen und die Erfahrung eines gelernten Geschäftsführers Sport. Darum geht es uns nicht und darum ging es uns nie. Wir wollen Mitglied eines großen Vereins sein. Eines Vereins, der, wie schon immer (auch) Profifußball spielt. Und zwar auch weiterhin im seit 20 Jahren bewährten Zwei-Säulen-Modell unter 50+1.
Von einigen Abteilungsleitern und stellvertretenden Abteilungsleitern haben wir die Mitteilung bekommen, dass sie Fußball „nicht so interessiere“. Man wolle sich ganz auf den eigenen Sport konzentrieren und das Gezerre um die Profimannschaft würde von den zahlreichen Abteilungen und deren Erfolgen ablenken. Das können wir nachvollziehen und haben dafür auch Verständnis.
Wir werden Euch nicht in Eure sportliche Entwicklung der Abteilungen hineinreden. Keiner von den Fußballfreunden stellt an Eure Abteilungen Forderungen, mischt sich ein oder nimmt auf andere Weise Einfluss. Jede Abteilung sollte sich so entwickeln dürfen, wie sie es für richtig hält.
Die Fußballfreunde unter den Mitgliedern unterstützen auch alle aktiven Sportler mit ihrem Mitgliedsbeitrag. Von einem einzelnen Beitrag kann man sicher nicht allzu viel kaufen, in der Summe allerdings sind die Beiträge – wir sprechen hier von jährlich rund 2/3 des Beitragsaufkommens – schon beachtlich. Dabei ist jedem Einzelnen klar, dass das Geld vor allem Euch aktiven Sportlern zugutekommt. Und das soll es auch.
Und auch “wir” sind eben in der Tat mehr als nur Fußball. Jeder von uns versteht sich damit als ein Teil des Ganzen. Dieses „Ganze“ möchten wir erhalten und das funktioniert – für uns – eben nur optimal mit der Verbindung zum Profifußball. Es ist auch nicht das Gleiche, wenn nun behauptet wird, man könne Anteile an der Profigesellschaft erwerben. Erinnert Ihr Euch noch? Genau da waren wir schon einmal. Kapitalerhöhungen folgten und die Anteile unseres Vereins schmolzen dahin. Daher steht und fällt für uns der Fußball mit der sogenannten „50+1–Regel“. Die aufgrund dieser Regel bestehende Verbindung zwischen Verein und Profigesellschaft ist für viele von uns der Boden der Mitgliedschaft im Verein. Ganz ehrlich: Ob es tausend oder fünftausend Mitglieder sind, die so denken, wissen wir nicht. Die Sammlung der Stimmen zur außerordentlichen Mitgliederversammlung hat aber gezeigt, dass sehr viele so denken.
Wir stehen für diese Ziele, den abteilungsübergreifenden Zusammenhalt und ein starkes Hannover 96. Unsere Hand haben wir Euch immer gereicht und tun dieses jetzt wieder. Wenn wir Einzelne von Euch und den Abteilungsmitgliedern nicht überzeugen können, ist das schade, aber zu akzeptieren. Wir werden aber weiterhin dafür werben, auch den Letzten zu überzeugen.
Mit der nächsten Jahreshauptversammlung wird es ohnehin einen Wechsel in der Vereinsführung geben. Ihr habt mehr Abteilungen, die Fußballfreunde sind deutlich in der personellen Überzahl. Unserer Ansicht nach schreit dieses geradezu nach einer gemeinsamen Lösung. Gestalten statt bekämpfen. Gemeinsam statt einsam. Dafür werben wir.
24.02.2019, IG PRO VEREIN 1896