Trotz der aktuell allgegenwärtigen Mitgliederwerbekampagne hat Hannover 96 heute ohne Begründung etwa 120 Mitgliedsanträge abgelehnt.
“Vielen Dank für Ihren Mitgliedsantrag, den wir erhalten und satzungsgemäß geprüft haben. Wir haben uns dazu entschieden, Ihren Aufnahmeantrag abzulehnen.”, heißt es lapidar in der E-Mail der Geschäftsstelle, die die Betroffenen sechs Wochen nach Antragsabgabe heute erhielten.
Durch ein beispielloses Vorgehen seitens unserer Vereinsführung entgehen dem Verein dadurch Mitgliedsbeiträge von jährlich ca. 11.500 Euro und den abgelehnten Mitgliedern der Dauerkartenrabatt von 10 %. Sicherlich ist es kein Zufall, dass die Ablehnung erfolgte, nachdem die Beitrittswilligen ihre Dauerkarten aufgrund der ablaufenden Fristen bereits verlängern mussten.
Laut einer Äußerung Martin Kinds gegenüber dem Nachrichtenportal “Sportbuzzer” geschah dies “im Interesse des Vereins”. Diese Einschätzung teilen wir indes nicht. Man wünscht vielmehr keine mündigen und kritischen Mitglieder und hat Angst davor, die Mehrheit der mehreren Tausend stimmberechtigten Vereinsmitglieder nicht hinter dem Vorstandskonzept vereinen und mobilisieren zu können. So wird auf undemokratische und noch nie dagewesene Art und Weise versucht, die Opposition aus dem Verein fernzuhalten. Ein faires und respektvolles Miteinander, das die Vereinsführung vor nicht einmal zehn Tagen den Mitgliedern per E-Mail versprach, ist somit bereits vom Verein aufgekündigt worden:
“Es ist unser großer Wunsch, dass bei Hannover 96 künftig wieder eine faire, respektvolle Diskussionskultur und ein besseres Miteinander herrschen – auch oder gerade bei unterschiedlichen Meinungen. Meinungsvielfalt ist für Hannover 96 belebend und von zentraler Bedeutung – und von uns ausdrücklich erwünscht, nicht nur bei einer Versammlung, sondern zu jeder Zeit.” – Der Vorstand von Hannover 96 am 26. Juni 2017
Im Sinne des Vereins werden wir die Ablehnung der Mitgliedsanträge mit allen uns zur Verfügung stehenden Mitteln und auf allen Ebenen anfechten. Zunächst rufen wir alle Betroffenen auf, auf die E-Mail zu antworten und eine Begründung für die Ablehnung zu verlangen. Diese lasst uns bitte zukommen. In einem zweiten Schritt solltet ihr so schnell wie möglich einen neuen Mitgliedsantrag ausfüllen und bei Hannover 96 einreichen. Für weitere Fragen stehen wir euch stets unter info@proverein1896.de zur Verfügung.
Hintergrund: Die 120 Anträge wurden am 24. Mai auf der Geschäftsstelle eingereicht. Es handelt sich um die Anträge von Beitrittskandidaten, die Pro Verein 1896 und IG Rote Kurve zum Ende der vergangenen Saison in der Anhängerschaft von Hannover 96 im Zuge des erzielten Aufstiegs geworben hatte.